Motorisierung des Porsche-Diesel P 312
Beim Porsche-Diesel P 312 nahm ein seitlich am Zylinderkopf angebrachter Flansch den Solex-Vergaser Typ 32 PIP mit einem vorgeschalteten Luftfilter auf. Die Ansaugluft des Porsche Schlepper P 312 wurde über die mit Stösselstangen betätigten Ventile gesteuert. Der nockenwellengetriebene Zu?nderverteiler befand sich am vorne am Motordeckel. Die Kraftstoffpumpe befand sich auf dem an der Schwungradseite liegenden Flansch. An den beiden Versuchsmotoren wurden 1951 umfangreiche Vergasereinstellungen sowie Leistungs-, Verbrauchs- und Temperaturmessungen durchgeführt. Bei 2.200 U/min wurde eine Leistung von beachtlichen 25 PS erreicht. Das Verdichtungsverhältnis des Kaffeeplantagenschlepper lag bei 1 zu 6,3 und der Verbrauch lag bei 285g/PSh.
Antrieb des Porsche-Diesel P 312
Der Porsche Schlepper P 312 besitzt ein präzises Porsche-5-Gang-Getriebe und der ölhydraulischen Kupplung. Einige Veänderungen ergaben sich durch die schmale Bauweise für Brasilien. Aus der ungefederten, pendelnden und nicht verstellfähigen Spezial-Vorderachse wurde bei dem Kaffeeplantagenschlepper eine Rohrkonstruktion in Portalbauweise. Tiefbettfelgen mit Reifen der Größe 4,5 -10 Zoll wurden bei den Vorderrädern verwendet. Um einen längeren Radstand zu erreichen und um den Oldtimer Traktor möglichst niedrig für die Kaffeeplantage zu halten, wurden die beiden gekürzten, rückwärtigen Achsträger des Porsche Schlepper P 312 um circa 75 Grad nach hinten versetzt wurden.
Die wichtigsten Details zum Porsche-Diesel P 312 im Überblick:
- moderne Ausstattung
- leistungsfähiger Motor
- stabile Verarbeitung
- 3-Punkt-Hydraulik
Technische Daten des Brasilien Porsche-Diesel P 312:
Baujahr: |
1954 |
Motor: |
Diesel |
Bohrung / Hub (mm): |
100 / 108 |
Hubraum (cm³): |
k.A. |
Leistung / Nenndrehzahl (kW / 1/min): |
18,39 / 2.200 U/min |
Anzahl der Gänge: |
5 |
Bereifung: |
4,50 – 10,0 / 8 – 24 |
Masse (kg): |
1625 |
Länge / Breite / Höhe (mm): |
2835 / 1570 / 1600 |
Radstand / Spurweite (mm): |
1.620 / 1250/1855 |
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Zusatzinformationen zum Porsche-Diesel P 312
Der Porsche-Schlepper mit der Konstruktionsnummer 312 wurde in der Zeit von 1945 bis 1948 bei Porsche in Gmünd (Österreich) auf der Basis des im Krieg entwickelten Volksschleppers in einem Exemplar gefertigt. Da die Familie Porsche nach einem Lizenznehmer für den Schlepper suchte und sich die Brasilianer dafür interessierten, wurde das Fahrzeug 1948 zu einem umfangreichen Test, unter der Leitung des brasilianischen Landwirtschaftsministeriums geschickt. Trotz positiver Kritik, kam es nicht zu einer Lizenznahme. Daraufhin wurde der Otto-Motor des in Brasilien getesteten Schleppers, unter der Leitung von Senator Karl Rabe und Heinz Aftenberg, auf Dieselbetrieb umgestellt.
Das Fahrzeug bekam die Porsche-Konstruktionsnummer 313 und man führte es 1949 Erwin Allgaier vor, der die Lizenz (für den späteren AP 17) erwarb. Die bereits 1950 von Allgaier aufgenommenen Kontakte nach Brasilien.
Schleppers mit Spezialverkleidung, auf der Basis des Typs 312, mit 2-Zylinder-Öttomotor, für den Einsatz auf Kaffeeplantagen. Dieser Schlepper bekam die Porsche-Konstruktionsnummer 535. Im Juni 1951 lief der erste Motor (Hubraum 1696 ccm) und im Frühjahr 1952 konnten die ersten praktischen Versuche mit dem fertigen Schlepper durchgeführt werden.
Im Sommer des gleichen Jahres ließ die Firma Allgaier den Schlepper in Brasilien vorführen und auch von staatlicher Stelle testen. Ein Vertriebspartner in Brasilien konnte gefunden werden und ein Absatz von mind. 1000 Traktoren wurde in Aussicht gestellt. Die konstruktive Weiterentwicklung des Versuchsschleppers führte zu einem Motor mit 1820 ccm Hubraum, bei 116 mm Hub. Der Motor leistete nun 30 PS, bei 2000 U/min – statt bisher 25 PS, bei 2200 U/min. Bis etwa März 1954 wurden vermutlich 220 Schlepper des Typs P 312 nach Sao Paulo / Brasilien verschifft. Der Absatz verlief aber sehr zögerlich, so dass es zu keinem Folgeauftrag kam.
Der Aufbau des Schleppers entsprach dem des AP 17 S (der 2. Ausführung mit 5-Gang-Getriebe und Kraftheber). Der Aufbau des Motors ähnelte dem des AP 17, war aber mit einer anderen Kurbelwelle, anderen Kolben und Zylindern und einem Spezialzylinderkopf für zwei Zylinder versehen. Regler, Ölpumpe, Kühlgebläse und viele andere Teile stammten vom Dieselmotor. Die Achsträger hatte man nach hinten verdreht und zwischen Motor und Getriebegehäuse war ein Zwischenflansch angeordnet, so dass der Schlepper einen längeren Radstand als der AP 17 hatte. Die mehrteilige Blechverkleidung, zum Schutz der Kaffeepflanzen um den ganzen Schlepper gezogen, gab dem Fahrzeug ein stromlinienförmiges Aussehen. Das Oberteil der Verkleidung war nach hinten klappbar. Der Schlepper wurde komplett mit Fräse geliefert. Im Sommer des gleichen Jahres wurde der Schlepper in Brasilien durch Dipl.-Ing. Hein* Altenberg vorgeführt